Gletscherschwund: Ausstellung kommt nach Lappach und bleibt
Scritto da Red.azione il 3 Agosto 2021
In eine tiefgreifende Veränderung der Gletscher in Südtirol und Tirol gibt die Wanderausstellung “Goodbye Glaciers – Der Gletscherschwund in Bildern” Einblick: Bis zum Jahr 2050 wird die Hälfte der Masse der Alpengletscher verschwunden sein. Neben Fotos erzählen verschiedene Geräte und Ausstellungsstücke über alte und neue Methoden der Gletschermessung und auch davon, was durch den Rückzug der Gletscher freigelegt wurde. Nach einer mehr als zweijährigen Wanderschaft kehrt die Ausstellung nun ins Ahrntal zurück und wird dort ab Freitag (6. August) dauerhaft zu sehen sein.
Vergleiche von bis zu 160 Jahre alten mit neueren Fotos
Die Besonderheit der Ausstellung sind die Vergleiche anhand von Fotos, die den Rückzug der Gletscher und die Auswirkungen des Klimawandels aufzeigen. Die älteste Aufnahme stammt von Gustav Jägermayer aus dem Jahr 1863 und zeigt die Dreiherrenspitze im hintersten Ahrntal mit Prettau und Äußerem Lahner Kees. In der Ausstellung sind alle Berggruppen Südtirols von der Ortlergruppe bis zum Rieserferner dokumentiert, berichtet Roberto Dinale, Direktor des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz, der die Ausstellung gemeinsam mit Stefano Benetton kuratiert und auf den Weg gebracht hat.
Über 20.000 haben die Ausstellung bisher gesehen
Publikum und Fachleute haben die Ausstellung gut aufgenommen, was die Zahl von über 20.000 Besucherinnen und Besuchern belegt: Die Ausstellung war Ende Mai 2019 in Sand in Taufers eröffnet worden und nach Stationen in Antholz-Mittertal, Naturns, Bozen, Galtür, Innsbruck, Prad am Stilfserjoch und Längenfeld im Ötztal im Oktober 2020 in Sterzing zu besichtigen. Das Projekt entstand in grenzüberschreitender Zusammenarbeit zwischen den Projektpartnern Universität Innsbruck, Eurac Research und Agentur für Bevölkerungsschutz mit dem Landesamt für Natur, in dessen Besucherzentren die Ausstellung Platz gefunden hat.
Interreg-Projekt Italien-Österreich in der Schlussphase
Die Ausstellung “Goodbye Glaciers” ist ein wichtiger Teil des Interreg-Projektes Glacier Inventory South Tyrol-Tyrol GLISTT, eines von vier Interreg Italien-Österreich-Projekten, die von der Europäischen Kommission als “Pioniere im Klimaschutz” angesehen werden. GLISTT ist eines von 37 Interreg-Projekten in Europa, deren Aktivitäten wesentlich zur Verlangsamung des Klimawandels und zur Verwirklichung der langfristigen strategischen Vision Europas beitragen sollen, bis 2050 eine klimaneutrale Wirtschaft zu ermöglichen. Das Interreg-Projekt befindet sich nun in der Schlussphase.
Eröffnung mit Vortrag am Freitag, dem 6. August, in Lappach
Auch die Ausstellung “Goodbye Glaciers” findet nun eine dauerhafte Unterkunft
im Museum “Magie des Wassers”
im Widum in Lappach in der Gemeinde Mühlwald,
wo sie am Freitag, dem 6. August, um 18.30 Uhr
eröffnet wird. Nach einleitenden Worten der Führungskräfte des Museums Hermann Gerald und Ursula Plaickner und des Bürgermeisters Paul Niederbrunner wird Kurator Roberto Dinale einen Vortrag über Gletscherschwund halten und durch die Ausstellung führen.