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“Euregio-BürgerInnenrat” vorgestellt: Bewerbungen bis 15. Mai

Scritto da il 4 Aprile 2022

Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino möchte für die Bevölkerung der drei Länder konkreter und sichtbarer werden. Über einen neuen Euregio-Rat der Bürgerinnen und Bürger sollen die Einwohner direkt einbezogen werden. Dieses Gremium wird der Euregio Vorschläge unterbreiten, um die Euregio sowohl in der eigenen Gemeinde als auch im gesamten Euregio-Raum bekannter zu machen. Der “Euregio-BürgerInnenrat” wird sich aus 30 Mitgliedern zusammensetzen, je zehn aus je einer Gemeinde jedes Landes: nämlich Hall in Tirol, Brixen in Südtirol und Arco im Trentino. Der neue Euregio-Rat wurde heute (4. April) auf einer Pressekonferenz vorgestellt, an der Euregio-Generalsekretärin Marilena Defrancesco und Projektleiter Andreas Eisendle teilnahmen.

Mitsprache in Sachen Euregio

“Der Bürgerrat ist eine wichtige Neuerung: Sie ist Teil der neuen Funktionen, die die Euregio erhalten hat”, erklärt der Präsident der Euregio und Landeshauptmann des Trentino, Maurizio Fugatti. “Konkret geht es um die Möglichkeit, den Bürgern der drei Gebiete ein Mitspracherecht in Fragen der Euregio einzuräumen. Diese Neuerung geht in Richtung Öffnung und Bürgernähe der Euregio und geht Hand in Hand mit der Einbindung der Gemeinden der drei Länder in die institutionelle Architektur der Euregio und mit der großartigen Arbeit, die wir in den Schulen leisten.”

Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher erinnert daran, dass es die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino nun seit mehr als zehn Jahren gibt. Dank einer Vielzahl an Kooperationen und Projekten seien die drei Länder des historischen Tirols zusehends wieder zusammengerückt. “Um die Euregio Tirol-Südtirol-Trentino näher zu den Bürgerinnen und Bürgern zu bringen, haben wir 2021 die Satzung überarbeitet und dabei auch den ‘Euregio BürgerInnen-Rat’ eingeführt: An dieser neuen Initiative teilzunehmen, ist eine Möglichkeit, aktiv an der Euregio mitzubauen. Ich lade die Bürgerinnen und Bürger ein, dieser Einladung zu folgen und zum weiteren Ausbau der Euregio mit Ideen und Tatkraft beizutragen”, betont Landeshauptmann Kompatscher.

“Das Projekt wurde unter der Tiroler Präsidentschaft gestartet und nimmt nun Gestalt an”, erklärt der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter: “Die Bürgerinnen und Bürger von Hall, Arco im Trentino und Brixen in Südtirol sind aufgerufen, sich für die Teilnahme am ‘Euregio-BürgerInnenrat’ anzumelden. Die Vielfalt ist hier die große Stärke – verschiedene Menschen haben unterschiedliche Sichtweisen, die im ‘BürgerInnenrat’ zusammengeführt werden. Das Besondere an diesem BürgerInnenrat ist, dass nicht nur Menschen aus allen sozialen Schichten, Berufen und Altersgruppen teilnehmen, sondern dass sie auch aus drei Regionen kommen und verschiedene Sprachen sprechen. Das gemeinsame Band ist die Euregio. Deshalb ist der Rat ideal, um Vorschläge zu entwickeln, die das Profil der Europaregion schärfen – ich bin schon sehr gespannt auf die Ergebnisse.”

Europaregion weiterentwickeln

“Die Gemeinde Brixen hat sich sehr gefreut, einer der Initiatoren dieses Projekts zu sein, und ihre Bürger werden zusammen mit denen von Hall und Arco den ersten ‘BürgerInnenrat’ der Euregio bilden. Brixen liegt nicht nur im Zentrum der Euregio, sondern alle drei Sprachgruppen sind hier vertreten. Ich lade daher die Brixnerinnen und Brixner ein, sich an diesem Projekt zu beteiligen, das eine Chance darstellt, Brücken innerhalb der Euregio zu bauen”, betont der Brixner Bürgermeister Peter Brunner. “Ich bin mir sicher, dass sich die Hallerinnen und Haller aktiv in den ‘Euregio-BürgerInnenrat’ einbringen und so zur Weiterentwicklung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino beitragen werden. Ich wünsche dieser Initiative viel Erfolg”, betont Christian Margreiter, Bürgermeister von Hall. “Wir haben uns dem Projekt angeschlossen, weil wir die Grundbotschaft der Initiative teilen, die auch für unsere Stadt typisch ist, nämlich eine Gemeinschaft zu sein, die keine Grenze, sondern eine Brücke zwischen verschiedenen Kulturen sein will. Wir laden die Bürger und Bürgerinnen unserer Stadt ein, sich zu beteiligen und ihren Beitrag zu leisten”, so der Bürgermeister von Arco, Alessandro Betta.

Wer kann mitarbeiten?

Einwohnerinnen und Einwohner der drei Gemeinden Hall in Tirol, Brixen und Arco, die bis zum 30. September 2022 das 18. Lebensjahr vollendet haben, können bis zum 15. Mai 2022 ihre Bereitschaft und ihr Interesse an der Mitarbeit im “BürgerInnenrat” bekunden. Anschließend werden zehn Personen aus jeder der drei teilnehmenden Gemeinden ausgelost und durch ein statistisches Verfahren ermittelt. Die bei der Auswahl der Stichprobe berücksichtigten Variablen sind Alter und Geschlecht. Nur in der Gemeinde Brixen wird auch die Sprache berücksichtigt, in der die Bürgerinnen und Bürger kontaktiert werden möchten, und zwar in Übereinstimmung mit den drei von der regionalen Gesetzgebung anerkannten Sprachgruppen. Das Endergebnis wird ein Bürgerrat sein, der sich aus 30 Mitgliedern aus den drei beteiligten Gemeinden zusammensetzt. Politische Amtsinhaber auf europäischer, staatlicher, regionaler oder kommunaler Ebene sind im Bürgerrat nicht zugelassen.

Wie und wo kann man sich bewerben?

Interessierte haben mehrere Möglichkeiten, ihre Bereitschaft zur Teilnahme am ersten ‘Euregio-BürgerInnenrat’ zu bekunden. Die erste ist online unter https://form.jotform.com/220742156687360. Die zweite findet im Euregio-Pavillon statt, der in den drei Gemeinden zu den von den Gemeinden selbst festgelegten Terminen und Veranstaltungen aufgestellt wird. Zudem kann das Teilnahmeinteresse in den Bürgerberatungsstellen/Öffentlichkeitsbüros der Gemeinden bekundet werden.

Euregio-BürgerInnenrat tagt anfangs Oktober in Arco

Nach dem Auswahlverfahren wird sich der neue ‘Euregio-BürgerInnenrat’ am 1. und 2. Oktober in Arco konstituieren. Die für eine Teilnahme ausgelosten Bürgerinnen und Bürger werden bereits im Juni schriftlich informiert. Die Teilnehmenden aus Hall werden in der Folge am 30. September gemeinsam mit dem Bus nach Arco fahren. Der ‘BürgerInnenrat’ wird von einem Stab aus Moderatoren und Dolmetschern betreut. Die Vorschläge des Rates für eine größere Sichtbarkeit der Euregio werden den Landeshauptleuten von Tirol, Südtirol und Trentino sowie den Bürgermeistern der Gemeinden Hall in Tirol, Brixen und Arco vorgelegt und mit ihnen bei einem Treffen am 5. Dezember 2022 in Bozen im Waaghaus diskutiert.


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